Kapitel 18
Durchgangslager Sobibor
Gemäss dem aus dem Jahre 1943 stammenden Korherr-Bericht waren bis Ende 1942 “1.274.166 Juden “durch die Lager im Generalgouvernement durchgeschleust” worden . Dass es sich bei diesen Lagern um Belzec, Sobibor und Treblinka handelte, war von Anfang an klar; den endgültigen Beweis hierfür lieferte der erst anno 2001 veröffentlichte Höfle-Funkspruch, in dem diese drei Lager in abgekürzter Form (“B”, “S” und “T”) genannt werden. Als viertes Lager erwähnt Höfle “L”, d. h. Lublin-Majdanek, das offenbar zusätzlich zu seiner Hauptfunktion als Kriegsgefangenen- und Konzentrationslager noch eine Nebenfunktion als Durchgangslager besass; allerdings war die Zahl der aus Majdanek überstellten Juden im Vergleich zu Sobibor, Belzec und Treblinka gering.
Die wenigen vorhandenen Dokumente über letztere drei Lager lassen nicht die Spur eines Zweifels an ihrer Funktion aufkommen:
“Mit besonderer Freude habe ich von Ihrer Mitteilung Kenntnis genommen, dass nun schon seit 14 Tagen täglich ein Zug mit 5.000 Angehörigen des auserwählten Volkes nach Treblinka fährt und wir doch auf diese Weise in die Lage versetzt sind, diese Bevölkerungsbewegung in einem beschleunigten Tempo durchzuführen.”
Den orthdoxen Historikern fällt zu all dem nichts Besseres ein, als gebetsmühlenhaft zu wiederholen, die Wörter “durchschleusen”, “Durchgangslager”, “über die Grenze kommen” und “Bevölkerungsbewegung” seien Bestandteil einer Tarnsprache gewesen, deren sich die nationalsozialistischen Führer selbst in ihrer vertraulichen Korrespondenz bedient hätten, um den Massenmord in “Vernichtungslagern” zu vertuschen! Wer zu solchen Tricks greift, ist kein Wissenschaftler, sondern ein Ideologe.
Nicht alle aus Treblinka, Belzec und Sobibor überstellten Juden kamen in die Ostgebiete. Wie revisionistische Forscher hervorgehoben haben, wurden aus Treblinka und Belzec kleinere Gruppen jüdischer Häftlinge nach Majdanek sowie in Arbeitslager des Lubliner Distrikts überstellt Dass von Sobibor aus eine gewisse Anzahl niederländischer Juden in Arbeitslager geschickt wurden, kann man u. a. bei J. Schelvis nachlesen, der selbst zu diesen Überstellten gehört hatte . Andererseits trafen in Sobibor im Herbst 1943 einige Transporte aus dem weissrussischen Minsk ein; dem zweiten davon gehörte Alexander Petscherski an . Der Grund für diese Transporte kann nur darin bestanden haben, dass die Deutschen Arbeiter benötigten, beispielsweise für die Entlaborierungsanstalt für Beutemunition, deren Einrichtung Himmler in seinem Rundschreiben vom 5. Juli 1943 angeordnet hatte. Hätten die Deutschen diese weissrussischen Juden umbringen wollen, so hätten sie dies selbstverständlich in Weissrussland selbst getan.
b) Die Objekte A und E im Lagersektor III
Ein Durchgangslager musste zwangsläufig gewisse hygienische Einrichtungen besitzen, um die Gefahr der Verschleppung von Seuchen so weit wie möglich zu verringern. Hierzu gehörten eine Entwesungsanlage, in der die Kleider der Überstellten von der Laus, der Trägerin des gefürchteten Flecktyphus, befreit wurden, sowie Duschen.
Die archäologischen Untersuchungen Prof. Kolas auf dem Gelände des ehemaligen Lagersektors III von Sobibor belegen die Existenz von Bauwerken, für welche die offizielle Geschichtsversion keine Erklärung weiss , die sich jedoch aus revisionistischer Perspektive ohne weiteres deuten lassen. Das ca. 2,75 x 2,75 m grosse, mit einem Keller und einem Kohlenlager versehene “Objekt A”, von dem Prof. Kola die unfundierte Hypothese aufstellt, es könnte eine Schmiede gewesen sein, war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Heissluft-Entwesungskammer. Neben der Entwesung mit dem Insektizid Zyklon-B (dessen Gebrauch in Sobibor nicht attestiert ist) wurde zur Bekämpfung von Schadinsekten regelmässig auch Heissluft verwendet.
Die riesige, T-förmige Baracke, deren grösserer Teil 60 bis 80 m mass (“Objekt E”), dürfte eine weitere Entwesungsanlage enthalten haben (da mit einem Transport bis zu 2.000 Juden in Sobibor angelangten, war Objekt A zu klein, um eine derart grosse Anzahl von Kleidungsstücken zu entlausen), ferner Duschen und, worauf die zahlreichen vorgefundenen persönlichen Gebrauchsgegenstände hindeuten, auch Magazine. (Dass die Häftlinge das Lager III nackt betreten mussten, ist selbstverständlich eine der vielen albernen Lügen der “Augenzeugen”.)
c) Unfreiwillige Hinweise auf die wahre Funktion Sobibors in den Augenzeugenberichten
Dass ausnahmslos alle in der Literatur zitierten Sobibor-Zeugen von einer Massenvernichtung in diesem Lager sprechen, lässt sich ohne weiteres damit erklären, dass sie sich untereinander abgesprochen hatten, oder dass der eine Zeuge wiederholte, was er von einem anderen gehört oder in irgendeinem Buch oder einer Zeitung gelesen hatte. Eine aufmerksame Lektüre der Augenzeugenberichte liefert jedoch eine ganze Reihe von unfreiwilligen Hinweisen darauf, dass Sobibor in der Tat jenes Durchgangslager war, als dass es in den zeitgenössischen deutschen Dokumenten bezeichnet wird. Einige Beispiele haben wir bereits erwähnt – etwa die Ansprache, die ein SS-Offizier vor neu ins Lager eingelieferten Deportierten hielt , oder die Tatsache, dass die Deutschen die neu eingetroffenen holländischen Juden mit Kaffee, Brot und Marmelade bewirteten . All dies gibt vom Standpunkt der orthodoxen Historiker aus keinen Sinn. Hier noch einige weitere Beispiele:
Alexander Petscherski: “Auf den ersten Blick hatte man noch den Eindruck, man betrete ein ganz normales Bad. Hähne für heisses und kaltes Wasser, Waschbecken.”
Wozu war dieses Täuschungsmanöver notwendig? Laut der offiziellen Sobibor-Version wurden die Opfer im Zustand völliger Nacktheit von mit Gewehren und Peitschen ausgerüsteten Ukrainern in das “Vernichtungsgebäude” getrieben. Unter diesen Umständen wären Flucht- oder Widerstandsversuche von vornherein aussichtslos gewesen, und die Opfer hätten das “Bad” auch dann betreten, wenn dieses weder Hähne noch Waschbecken besessen hätte.
Der Ukrainer Michail Razgonayev, der in Sobibor Dienst getan hatte und nach dem Krieg den Sowjets in die Hände geriet, sagte vor seiner Erschiessung bei einem Verhör aus, sämtliche Häftlinge hätten vor Betreten des “Bads” ein Stück Seife erhalten . Da die Vorstellung, die Deutschen hätten die während des Krieges stets knappe Seife für ein vollkommen überflüssiges Betrugsmanöver vergeudet, nur Kopfschütteln hervorrufen kann, lautet die einzige logische Schlussfolgerung, dass die Häftlinge kein “Bad“, sondern ein echtes Bad betraten.
Die niederländische Jüdin Judith Eliazer gab am 5. Februar 1946 in Rotterdam folgendes zu Protokoll:
«Wir sind am 10. März 1943 von Westerbork direkt nach Sobibor transportiert werden, wo wir am 13. oder 15. März eintrafen. Dortselbst wurden wir ausgemustert. 30 Mädchen und 44 Männer wurden herausgeholt. Der Rest wurde vergast und verbrannt. (Wir haben gesehen, daß die anderen in Kippwägelchen weggefahren wurden. Vermutlich sind sie in Gruben geworfen [worden]). Sobibor war kein Lager. Es war ein Durchgangslager»
Indem sie einerseits die üblichen Ausrottungsgeschichten erzählt und Sobibor andererseits ausdrücklich als Durchgangslager bezeichnet, verwickelt sich auch diese Zeugin in einen unlösbaren Widerspruch.
Nürnberger Dokument NO-5194.
Carlo Mattogno und Jürgen Graf, Treblinka – Vernichtungslager oder Durchgangslager?, a.a.O. (siehe Kapitel 1); Carlo Mattogno, Belzec…, a.a.O. (siehe Kapitel 1).
Siehe Kapitel 6.