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Nr. 2 | 60. Jahrgang
8. Januar 2010

Wirbel um Wiener Wissenschaftler

Wird dem Ex-Präsidenten der Ingenieurskammer das Ehrendiplom aberkannt?

Sieht sich als unpolitischer Wissenschaftler: Walter Lüftl.

Er galt in der Alpenrepublik jahrzehntelang als unbestrittene Kapazität: Dipl.-Ing. Baurat h. c. Walter Lüftl, bis 1992 Präsident der österreichischen Ingenieurskammer. Der parteilose Wiener, Jahrgang 1933, hatte sich nie politisch betätigt. In die Schlagzeilen geriet Lüftl Anfang der 1990-er Jahre im Rahmen des Prozesses gegen Gerd Honsik, der 1982 die „Ausländer-Halt-Bewegung” gegründet hatte.

Honsik wurde nach Veröffentlichung seines revisionistischen Buches „Freispruch für Hitler?“ wegen NS-Wiederbetätigung nach § 3g Verbotsgesetz (VG) angeklagt. In dem im Frühjahr 1992 eröffneten Verfahren vor dem Wiener Straflandesgericht traten prominente Gutachter zum Thema Auschwitz auf, darunter der renommierte Wiener Zeitgeschichtler Univ.-Prof. Gerhard Jagschitz und der damalige Präsident der Bundesingenieurskammer Dipl.-Ing. Walter Lüftl. Letzterer zog technische Umstände des Holocausts in Zweifel und wurde daraufhin von Presse und Politikern scharf angegriffen. Eine Anzeige gegen ihn wurde aber von der Staatsanwaltschaft zurückgelegt, die damals kein strafbares Verhalten feststellen konnte. Nach Veröffentlichung des Lüftl-Gutachtens in Honsiks revisionistischer Postille „Halt“ jedoch mußte der Wissenschaftler von seinem Präsidentenamt zurücktreten.

Überprüfung bis Februar

Obwohl sich der Rummel um Lüftl in der Öffentlichkeit längst gelegt hat, sorgte nun ein Umstand für Rauschen im Blätterwald und Aufregung an der Wiener Technischen Universität (TU), der eigentlich eine Routinehandlung war: Da Walter Lüftl im Jahre 1959 sein Ingenieursdiplom erlangt hatte, waren Ende 2009 genau 50 Jahre verstrichen. Die Universitäten nehmen dies vielfach zum Anlaß, ihren Absolventen das „Goldene Ingenieursdiplom“ zu verleihen. So auch im Fall Lüftl.

Als die übliche Empörungsrhetorik hochkochte, sah sich TU-Rektor Peter Skalicky zum Handeln gezwungen. Er habe von alledem, was die Person Lüftl betreffe, gar nichts gewußt. Man habe vor der Verleihung eine Anfrage an die zuständige Fakultät gerichtet. Von dort sei schließlich eine positive Antwort gekommen. Skalicky bot sogar seinen Rücktritt an, den Wissenschaftsminister Hahn ablehnte. Nun soll eine vierköpfige Kommission die Sache prüfen. Zu einem Ergebnis werde man aber frühestens im Februar gelangen, hieß es. Auch eine Aberkennung der Ehrung sei nicht ausgeschlossen.

Nachvollziehbar ist die Aufregung schon deshalb nicht, weil die Verleihung des „Goldenen Diploms“ ein reiner Routineakt ist. Trotzdem schaltete sich Wiens roter Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ein und polterte: „Für Menschen, die das NS-Regime verharmlosen, darf es keine Ehrungen und Anerkennungen irgendeiner Art geben!“ Schockiert gab sich auch Wolfgang Moitzi, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich (SJÖ), über die Verleihung des Goldenen Diploms. Die Auszeichnung müsse „umgehend zurückgenommen“ werden.

Walter Lüftl selbst hat keinerlei Ambitionen, sich in die laufende Groteske einzuschalten oder gar in irgendeiner Weise politisch zu wirken. Wie eine Anfrage bei ihm ergab, sieht er sich nach wie vor als unpolitischer Wissenschaftler und Privatperson.

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